Hallo liebe Blogleser,
im Moment trainiere ich 2 Sportschützen mental. Deshalb will ich Ihnen mit diesem Artikel mehr Einblick in dieses interessante Feld geben:
Spitzensport ist ohne Mentaltraining nicht mehr denkbar. Doch noch immer gibt es Leistungs-Schützen, die glauben ohne diesen Psychokram auszukommen. Das ist schade, denn sie verschenken ihre besten Ressourcen. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich nicht so richtig vorstellen können, was mentales Training überhaupt ist.
So wie Rudi Assauer mal sagte: „Ich dachte Mentaltraining hat irgendwas mit Zahnpasta zu tun :D“. Unwissenheit schützt vor Torheit nicht …
Ich will daher die wichtigsten Bereiche einmal kurz zusammenfassen:
Mentales Training für den Leistungsschützen umfasst:
1. Sich gut entspannen zu können und ein gut ausgebildetes Körperempfinden zu entwickeln.
2. Visualisieren zu können, das heißt innere Bilder sehen und konstruktive Zielbilder entwickeln zu können.
3. Konstruktiv denken zu können und jederzeit von negativen auf positive Gedanken umschalten zu können.
4. Seine Gefühle zu erspüren und sie verändern oder loslassen zu können.
5. Konkrete Ziele zu formulieren und in Schritten systematisch erreichen zu können.
Wozu dient das beim Schießen?
Dem Gehirn ist es egal, ob man etwas wirklich tut oder ob man es sich nur vorstellt.
Das ist kein Witz, sondern wissenschaftlich belegt. Was heißt das für den Leistungssportler? Da es dem Gehirn egal ist, kann er gemütlich im Sessel sitzen und sich nur vorstellen zu trainieren. Das spart etwa 2/3 der Zeit, kostet keine Kraft und keinen Aufwand. Wenn Sie nun glauben mit den Ringzahlen ginge es bergab, dann kann ich Ihnen versichern: Das mentale Schießtraining ist noch effektiver als das aktive Training, wie ich herausgefunden habe. Es ist also nicht egal, ob aktiv oder mental trainiert wird, denn man könnte sagen: Mit dem Kopfkino der inneren Bilder wird noch schneller und effektiver gelernt besser zu schießen!
Heute weiß man: Es ist die Absicht aus Gedanken und inneren Bilder, die im Körper einen Mechanismus in Gang setzt, der in Form von kleinsten Spannungsveränderungen auf die Muskeln einwirkt und sie mental trainiert. Nun haben unsere Muskeln im Laufe des Lebens schon andere Bewegungsmuster erlernt, wie zu schreiben, zu heben, zu schieben, zuzufassen ect. Um diese Bewegungsmuster nicht anzuregen, sollten die Muskeln entspannt sein. Je entspannter diese Muskeln sind beim Erlernen neuer Bilder – in diesem Falle Bilder des Schießablaufes – umso besser werden die Zellen aktiviert und umso schneller kommen wir als Schützen zu entsprechenden Lernerfolgen, sprich höheren Ergebnissen. Deshalb ist es so wichtig den Körper gut entspannen zu können!
Zu Anfang ist es hilfreich sich den gesamten Bewegungsablauf beim Schießen konkret vorzustellen. Einige Übungen zum besseren Visualisieren finden Sie im Blogbeitrag Vorstellungskraft – Visualisieren. Innerlich sehen kann jeder, sonst würde er sein Auto auf dem Parkplatz nicht wiederfinden oder das Autofahren: „Überlegen Sie noch beim Schalten?“. Diese Art „sehen“ ist gemeint mit visualisieren. Sie sollten sogar den gesamten Ablauf des Schießens in allen Einzelheiten visualisieren. Wenn man darin einige Übung hat, kann man das vereinfachen und man stellt sich nur noch das Zielbild so vor, als habe man es schon erreicht. Ziele müssen realistisch sein, Sie müssen glauben können, dass Sie die Leistung erbringen. Es versteht sich von selbst, dass wir Schießen können müssen, dass der Schießvorgang schon ins Unterbewusstsein, in den Automatismus, abgesunken sein muss. Für das mentale Schießtraining sind die „normalen“ Trainingsmethoden von Kondition und Technik Voraussetzung.
Konstruktiv zu denken ist den Schützen wohl bekannt, denn sie beginnen mit jedem Schuss von vorn. Jeder Schuss wird für sich selbst gesehen. Würden Sie sich am schlechten Schuss orientieren und den im Kopf haben, geriete der nächste genauso schlecht. Sie wissen das, denn manche Konkurrenten erinnern Sie mit hinterhältigen Worten, einer Art Psychokrieg, daran: „Aber mach diesmal nicht den gleichen Fehler wie beim Schießen in Dingsbums!“. Wenn Sie jetzt nicht sofort umschalten können auf konstruktive Gedanken, sind Sie verloren. Sie können ja dieser Stimme, eine Donald Duck-Stimme gegeben, worauf Sie wahrscheinlich herzlich lachen müssen. Damit war der Bann gebrochen und die Suggestion wird Sie nicht mehr tangieren.
Auch negative Bilder sollten sofort in konstruktive verändert werden, evtl. durch Verkleinern und weit nach hinten schieben. Die Gefühle verändern sich sofort. Man kann unangenehme Bilder auch dunkel und verschwommen machen. Das gilt besonders für traumatische Erfahrungen, die man nicht aus dem Kopf kriegt. Dazu noch ein Tipp aus dem NLP, dem neurolinguistischen Programmieren. Man stelle sich das unangenehme Bild auf einem weißen Hintergrund vor und mache einen Rahmen darum herum. In eine Ecke setze man ganz klein das Zielbild, das, was man statt dessen haben möchte. Jetzt mache man das kleine Bild groß und das unangenehme ganz klein und das solange, bis automatisch immer nur das Zielbild zu sehen ist. Man surft auch gefühlsmäßig hin und her, bis nur noch gute Gefühle da sind mit einem klaren, großen Zielbild.
In meinem Bestsellerhörbuch: „Mein Leben – Lernen – Wachstum – Erfolg“ gehe ich auf diese Techniken genauer ein!
Da sind wir schon bei Gefühlen, denn woher wissen wir, was negativ und positiv ist? Nur weil es sich angenehm oder unangenehm anfühlt und das ganz subjektiv. Wir können fühlen, ob wir irgendwo verspannt sind, wir können fühlen, ob wir innerlich Widerstände haben, wir können fühlen, ob wir ganz locker bleiben, wir können fühlen, ob wir uns rundum gut fühlen.
Wir sollten immer mehr nach einer konstruktiven Denk- und Gefühlsstruktur streben, was heißt: Jeden Tag ein klein bisschen netter (Achtsamkeit) zu sich selbst sein und nicht in Problemen denken, sondern immer lösungsorientiert.
Das sind einige der Grundlagen des mentalen Trainings, die ganz erheblich zur Selbstmotivation beitragen und uns dazu befähigen die eigenen Leistungen selbst steuern zu können.
Was Sie ganz nebenbei entdecken ist Folgendes:
1. Sie lernen sich selbst zu beobachten, lernen den Spannungszustand Ihres Körpers in allen Situationen wahrzunehmen und das nicht nur im Schießsport. Es führt dazu leichter zu bemerken, was Ihnen gut tut und was nicht für eine immer bessere Stressressistenz. Sie erkennen, dass Bilder, die Angst und Ablehnung beinhalten, die Zellen zusammen ziehen und Spannung erzeugen, während bei Gedanken und Bildern von Akzeptanz sich ein Wohlgefühl einstellt und das Gewebe sich ausdehnt. Sie werden ganz nebenbei ehrlich zu sich selbst, denn auch unbewusste Angst- und Widerstandsmuster wirken sich aus, die Sie dann klären und loslassen können.
2. Sie entdecken, dass Sie selbst gestalten, dass Ihre Gedanken und inneren Bilder schon immer einen Einfluss auf Sie haben. Sie lernen Schwächen zu akzeptieren, und erkennen wie Sie Ihre Stärken ausbauen und die Kräfte Ihrer Gedanken und inneren Bilder in konstruktive Richtungen kanalisieren können.
3. Sie lernen unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten und Höchstleistungen zu erbringen, indem Sie so tun-als-ob es schon so sei, als hätten Sie schon Ihr Ziel schon erreicht.
Das betrifft natürlich nicht nur den Schießsport. Mit mentalen Methoden kann jede Leistung wesentlich leichter erreicht werden. Die Mentale Vorbereitung jedweder Arbeit spart Zeit und Kraft. Die Intuition wird gestärkt und uns fließen auf allen Gebieten neue Ideen und Lösungsansätze zu für ein erfolgreicheres Leben.
Wenn Sie jetzt Fragen zum Thema haben, dann stellen Sie die mir in dem Blogbeitrag oder per Mail:
swen-william@einfach-tun.com – gerne können Sie mich auch über die Mail für Coachinganfragen kontaktieren.
Viel Erfolg beim Umsetzen der Tipps, und beim Schießen reichlich Volltreffer!
Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
Swen-William Bormann Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch: „Einfach tun“!
Hier sind die 5 wichtigsten Punkte von Mentaltraining aufgelistet. Zusätzlich zu den Affirmation bzw. der Gedankenkraft glaube ich ist die Visualsiation die wirksamste Technik ist. Doch um sich mit jeder Faser so richtig in das Vorhaben hineinzuversetzen braucht es schon ein wenig Übung. Meiner Erfahrung können Kinder mentale Techniken meist mit Leichtigkeit ausführen.
Hallo Reinhard Ritt,
visualisieren ist mit das Wichtigste, doch erst in der Kombination kann es die volle Wirksamkeit erreichen.
Bei Kindern gebe ich Ihnen voll recht, denn sind noch fast paradigmenfrei, und saugen neue Techniken noch auf wie ein Schwamm. Ältere Menschen tun sich damit schwerer, da Sie schon viele Paradigmen haben. Und so neue Programme mit viel Training antrainieren müssen.
Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
Swen-William Bormann 😉 Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch: „Einfach tun“!
Vor einigen Monaten habe ich auch den Schießsport für mich entdeckt. Vor lauter Begeisterung habe ich mir von KAPPELER einen Waffenkoffer gekauft, obwohl ich den bisher nie gebraucht habe. Die hier beschriebenen Aspekte des Mentaltrainings stelle ich inzwischen auch bei mir selbst fest. Ich bin inzwischen viel entspannter und habe viel über mich selbst gelernt. Auf der einen Seite bin ich im beruflichen Leben viel entschlossener und setze mir regelmäßig neue Ziele. Andererseits geht es mir auch im Privatleben wieder besser.
Früher war ich nicht gut darin, meine Gefühle zu kommunizieren, was meine Frau sehr gestört hat. Ich konnte ihr nicht genau erklären, was in mir vorging. Mittlerweile nehme ich durch den Schießsport meine Gefühle intensiver wahr. Beim Schießen musste ich auch erst lernen, mein Ziel fest anzuvisieren. Der Artikel hat mich sehr begeistert, weil ich viele wichtige Informationen erhalten habe. Und ich fühle mich in meinem neuen Hobby noch etwas mehr bestätigt.
Danke für ihre Rückmeldung und weiterhin viel Erfolg beim Schießsport, und immer schön große Ziele setzen und erreichen 😉